« Deheimä – Äs Hus wo mä sech deheimä füeut »
Das Projekt ist Teil der Stiftung Wohn- und Werkheim Worben und sieht den Bau eines Neubaus neben dem bestehenden Gebäude vor, um den Raumbedarf zu decken, den die derzeitige Einrichtung nicht mehr erfüllen kann. Der Standort, der dem Wohnen, Arbeiten und Betreuen von Menschen mit Mehrfachbehinderungen gewidmet ist, profitiert von einer privilegierten Lage mit freiem Blick auf die landwirtschaftlichen Ebenen und das Bergrelief in der Ferne.
Unser Ziel ist es mit dem Projekt « Deheimä », unter Berücksichtigung optimaler betrieblicher Voraussetzungen für die Bewohner, ein Haus der Geborgenheit zu schaffen. Die Integration des Neubaus als Wohn- und Arbeitsort von Menschen mit individuellen Bedürfnissen in den gebauten und den gelebten Kontext ist uns ein grosses Anliegen. Auf einen formellen und institutionellen Charakter des Neubaus, wird zugunsten einer informellen Erscheinung bewusst verzichtet. Der Neubau sucht mit seinem grossen Dach vielmehr die Analogie zum ländlichen Erbe der Seeländer Bauernhäuser als zur repräsentativen Erscheinung einer klassischen Institution.
Der volumetrisch gegliederte Neubau mit mehrseitiger Orientierung schafft differenzierte und vielfältig bespielbare Aussenräume, wie der zur Breitfeldstrasse hin zugewandte zentrale Zugangshof mit angrenzendem Speise- und Mehrzwecksaal, der von der Küche direkt erreichbare Gewürzgarten, die stirnseitige Anlieferung sowie der rückwärtige, direkte Zugang der Wohngruppen und Vorgarten der Ateliers.
Der Zugangshof, das Herz der gesamten Anlage, dient nicht nur dem Ankommen. Er vermittelt zwischen dem Altbau und dem Neubau, ist Treffpunkt der Bewohner und Schnittstelle zum Quartier zugleich. Mit der unmittelbar angrenzenden Zugangs-Laube, die Schutz vor Witterung und direkter Sonne bietet, wird die vielfältige Bespielbarkeit des Ortes zusätzlich gestärkt. Der Hof kann ebenso für interne und externe Veranstaltungen genutzt werden, wie ein Sommerfest, einen Markt oder den Direktverkauf von hauseigenen Produkten.
Unmittelbar hinter der Laube findet sich der Haupteingang mit dem Zugang zu den Wohngruppen, den Aufenthalts- und Gemeinschaftsräumen sowie der Speise- und Mehrzwecksaal und der Küche.
Im Erdgeschoss des Neubaus befinden sich die Gemeinschaftsräume, die neuen Ateliers und die gewerbliche Küche. Der Hauptzugang erfolgt vom zentralen Hof aus über einen überdachten Bereich der als Terrasse dient.
Durch die Unterteilung des Gemeinschaftsraums in zwei unterschiedlich grosse Einheiten kann die Nutzung differenzierten Bedürfnissen angepasst werden. Zum einen können dank dieser Disposition in spezifischen Situationen die Malzeiten in unterschiedlich grossen Gruppen eingenommen werden, zum Anderen schafft die Aufteilung auch zusätzliche Möglichkeiten in den beiden Räumen unterschiedliche Aktivitäten stattfinden zu lassen.
Die neuen Ateliers und die Küche befinden sich im Südflügel mit überdachtem Zugang für die Anlieferung vom Unteren Zelgweg aus. Jede Nutzung profitiert von einem auf der gleichen Ebene zugänglichen Aussenbereich, der für jede Aktivität bestimmt ist (Gemeinschaftshof, kleiner Gemüsegarten für die Küche, Außenarbeitsbereich für die Werkstätten und Ateliers).
Im Untergeschoss befinden sich die Garderoben für das Personal und weitere Garderoben für die Werkstätten sowie die Technikräume und ein Lager. Dieses zusätzliche Lager kompensiert die fehlenden Quadratmeter der Depots auf den Wohngruppen für die Lagerung von Winter- und Sommerkleidern der Bewohner. Das Lager kann dank seiner unabhängigen Lage aber auch flexibel bespielt werden.
Die zwei oberen Stockwerke « unter dem großen Dach » beherbergen die beiden identisch gross konzipierten Wohngruppen. Der gemeinschaftlich genutzte Wohnbereich entwickelt sich über das gesamte Geschoss. In Anlehnung zum Erdgeschoss verbindet ein fliessender Grundriss einen geräumigen, zentralen, nach Südwesten ausgerichteten Raum mit Veranda fürs gemeinsame Kochen und Essen sowie zwei intimere nach Norden und Süden orientierte, vielfältig nutzbare Wohn- und Aufenthaltsbereiche, die nach Bedarf auch unabhängig voneinander bespielt werden können.
Der räumliche Reichtum und die Überzeugung, dass Vielfalt und Differenz eine wichtige Qualität für die Bewohner darstellt setzt sich auch bei den Zimmergrundrissen fort. So bietet das Projekt ’Deheimä’ in Abhängigkeit zur jeweiligen Lage und Orientierung verschiedene Zimmertypen mit Nischen, unterschiedlichen Fassadenbezügen und Ausblicken – also individuelle Qualitäten, welche die Identifikation der Menschen mit ihrer unmittelbaren Umgebung stärken und das Gefühl von Geborgenheit vermitteln.
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